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Gstanzl zur Lage der Nation

 

Beim Thema Windkraft draaht si da Seehofer

wia a Windraadl im Wind,

und an Wind macht er aa no soiber,

oamoi vorn und oamoi hint.

 

Seit der Verwandtschafts-Affaire,

då woaß i ganz gwiß,

warum de CSU scho oiwei

für ein Betreuungsgeld gwesn is.

 

Ja der Dobrindt is a scheena Mo,

von de Füaß bis zum Hois,

aber na kimmt hoit da Kopf

und der versaut wieder ois‘.

 

Boid draam i von de Ochsn,

boid draam i von de Küah,

boid draam i von da Ilse Aigner,

wås gscheits draam i nia!

 

Wenn da Umweltminister Altmaier amoi stirbt,

håm de Sargträger a Problem.

Für sechse is er z‘ kurz

und viere könnan net dahebn.

 

Der Mensch fliagt im Weltraum rum

und entdeckt sogår des Gottesteilchen von dem Higgs,

aber dass de Bayern amoi anders wähln daatn,

dafür erfindn ‘s nix.

 

Wenns schneibt, na schneibts weiß,

wenns  gfriert, gibts a Eis,

werst oid, verlierst d‘ Håår,

wenns aus is, is‘ går!

Geballte Ladung musikalisch-satirischer Genialität in Steingaden

Steingaden – Offiziell gibt es sie seit gut einem halben Jahr nicht mehr, die Biermösl Blosn. Dafür aber die Well-Brüder aus’m Biermoos (dem Beerenmoos), Zweidrittel der Original-Blos’n plus Bruder Karl. Und die haben in Steingaden an alte Traditionen angeknüpft mit ihrem neuen Programm.

„Das muss doch die Biermösl Blosn sein“. Eigentlich ist die junge Münchnerin auf dem Jakobsweg unterwegs und hatte sich ein kleines Zimmer am Steingadener Marktplatz genommen. Was sie dort aber zu hören bekam, das war mehr als nur „Volksmusik“. Vor allem die Tuba, die so über allem spielte, habe sie doch sehr an die Biermösl Blosn erinnert, erzählt sie. Und weil der Abend so schön und die Musik so gut ist, schaute sie einfach in die Post – und tatsächlich, dort spielte die Biermösl Blosn. Nun ja, die „Rechtsnachfolger“, Christoph und Michael Well nämlich mit ihrem Bruder Karl.

Well Brüder aus'm Biermoos

Das Trio nennt sich seit der Auflösung der Blosn im vergangenen Jahr die „Well-Brüder aus’m Biermoos“. Was aber dem Inhaltlichen keinen Abbruch tut. In bekannter Manier wird da auf der Bühne musiziert, mit fast allem, was der Instrumentenbau so hergibt, vom Xylophon („dem Vorläufer des Hackbretts“) bis zum Vorläufer des Handys, in Form des Alphorns. Verquickt wird das Ganze dann mit den satirisch-kritischen Texten, so wie man es von früher her kennt. Weshalb die Zuhörer auch viele der Texte kennen und mitrezitieren können.

Dabei hätte man gewarnt sein sollen, als Christoph (die Nummer 14 der 15 Geschwister) seine Harfe stimmte. Auch wenn das Geräusch an das Säuseln des Windes erinnerte, sollte die geballte Ladung musikalisch-satirischer Genialität, einem Orkan gleich, auf die Gäste hereinbrechen. Oder wie weiland die Römer meinten, dass der Himmel ihnen auf den Kopf fiele, als die Gallier sie heimsuchten.

Da gibt es im Übrigen Parallelität. So heißt es, dass die Brüder aus Spaß und Notwehr auf der Bühne stünden. Notwehr, weil ihr schönes Moos und damit das Dorf in Gefahr war, sollten doch nebenan eine Mülldeponie und ein Flughafen entstehen. Und, den Galliern gleich, kämpfen die Wells gegen die Besatzer, damals Römer, heute eine gewisse „Partei“. Obschon sich vieles verändert habe, wie die drei auf der Bühne festhalten. Und ein bisschen sogar Mitgefühl für den Ministerpräsidenten und seinen Darmverschluss aus Parteimitglieder empfinden. Well’s auch alle bei ihm hinten rein… Vielleicht hülfe ja die Pharmawirtschaft, für die die drei einen Werbeslogan geschrieben haben: vom schmerzenden Zeh zur ewigen Ruh‘. Und das kommt jetzt vielleicht ebenso falsch rüber wie die Geschichte mit der Liebe und dem Kirchenaustritt, oder das Lied von (bayerischen) Richtern und der Polizei?

Böse sind, sprich eine spitze Zunge haben sie immer noch, Missstände, zumindest aus Sicht des Bürgers, werden auf den Punkt gebracht und angeprangert, tagesaktuell. Dabei bekommt ein jeder sein Fett weg, vor allem die aus der Landeshauptstadt. Auf die Zehen getreten musste sich aber sichtlich niemand fühlen im Windradl-Erwartungsland – weder Bürgermeister noch Pfarrer oder Schulrektor. Im Gegenteil, es wurde lautstark um Zugabe gebeten. Sodass man den Forty-Cent-Rap (40 Cent für den Liter Milch) genießen konnte oder die Geschichte mit dem Edelweiß. Und sich an der doch recht eigenwilligen Geschichtsschreibung der Well-Brüder erfreuen konnte. Wenn die ihren Kreisheimatpfleger, den Drechsler Toni nicht hätten. Aber das ist eine andere Geschichte

 

von Oliver Sommer

40 Cent in den Münchner Kammerspielen. In ihrem aktuellen Programm „Fein sein, beinander blein“ kämpfen die Geschwister-Well mit dem Milli-Rap für einen fairen Milchpreis. Christoph (Stofferl) Well glänzt als neuer Stern am deutschen Rap Himmel.

Jetz woin ma oans singa, a Liadl a neus,

ja von unsre boarischn Richter und unsrer tapfern Polizei!

 

Drei Minutn bin i gestern gstandn im Halteverbot,

15 Euro håms ma naufbrummt und i woit doch bloß a Brot (kaafa)!

 

Und neuli håms mi aufghoitn, an Mordstrumm Rausch drin im Gsicht,

aber mir håt nix gfeiht, ja da Polizist, der war dicht.

 

Auf da Wache im Münchner Stadtteil Au schlågt a Polizist a junge Frau grea und blau,

sie is zwar ans Bett gfesslt gwen, doch er Angst ghabt um sei Lebn!

 

In Schechen, då schlågns a ganze Familie zam,

ja, bloß weil de sich traut håm und nåch ‘m Dienstausweis frågn.

 

In Rosenheim, am Voiksfest, koa Mensch woaß warum,

schlågt da Polizeichef an Schüler und bringtn fast um.

 

In Regensburg daschiaßns an junga Student,

mit 16 Kugln, weils Angst håm, daß er eahna ‘s Messer neirennt.

 

In Ottobrunn, bei Minka, kaantns an Bordellbesitzer überführn,

aber nix då, dem teans nix, weils a Freinummer kriagn.

 

Und gibst eahna an Hinweis auf a Schwarzgelddynastie,

dann verhaftns glei di und sperrn di eini in d‘ Psychiatrie!

 

Dawischns doch amoi aus Versehn an großn, woin an packa am Schopf,

ja, na merkas hoit ganz schnoi, der Fisch stinkt vom Kopf.

 

Ja gehts no, wo samma, i wandert aus und woaßt wohin?

Genau zum Putin, nåch Russland, weil då woaß i wo i bin!

 

Es Juristn und Polizistn, deats bei de Drobern ausmistn,

und bei euch soiber dazua, ja, då habts Arbeit gråd gnua!

 

Ein Bericht über das Ende der Biermösl Blosn im Mittagsmagazin.

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