In Bayern waren sie eine Institution wie Weißwürste, Weißbier und Gerhard Polt, mit dem sie gemeinsam auf der Bühne standen.
35 Jahre lang haben die Brüder Hans, Michael und Christoph Well aus Günzlhofen als Biermösl Blosn bajuwarisches Eigenbrötlertum und weiß-blaue Politiker verballhornt, musikalisch meisterhaft und verbal rotzfrech. Ihre satirisch-satanischen Verse gingen so weit, dass der Bayerische Rundfunk ein Sendeverbot verhängte und das Kultusministerium ein Schulbuch einstampfen ließ, weil darin der subversive Liedtext „Gott mit dir, du Land der BayWa“ abgedruckt war. Im 288-seitigen, mit Fotos und Souvenirs versehenen Anekdotenbuch „Biermösl Blosn: Tokio – Kapstadt – Hausen“ erinnern sich neben den Innenansichten von Christoph und Michael Well 58 Politiker, Künstler und Weggefährten an das Trio Infernale, das es auf eine Weise verstand, Volksmusik und Mundart mit nicht immer gott- und CSU-gefälligen Texten zu verbinden.
Selten hat der bayerischen Volkskunst etwas so gut getan wie die Well-Brüder, ihre Auftritte waren ein „Wellfahrsort“ des guten Humors. „Die alten Feindbilder sind zerbröselt“, kommentierte die Journalistin Annette Rammelsberger den letzten Auftritt des Ensembles am 18. 1. 2012. „Deswegen ist es folgerichtig, dass sich die Biermösl Blosn trennt. Man könnte sagen: Mission erfüllt.“ schei
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