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Im harten Lockdown-Winter zieht es die kälteresistenten Well-Brüder Stofferl, Michael und Karli an die Isarauen, direkt unter dem Bayerischen Landtag. Hier musizieren sie mit den Krähen und für die Münchner Jogger und nebenbei spielen sie auch noch ein Standerl für die BR-Sendung Capriccio, die jetzt immer am Donnerstag kommt.

Karl Well, auch Karli oder Charly genannt, ist ein bisschen der „Wuide Hund“ der riesigen Familie Well: Wollte nicht recht Klarinette üben, rauchte zum Entsetzen der Nichtraucher in seiner Familie, zog früh daheim aus.

Das Portrait von Johannes Roßteuscher über Karli kann man hier nachhören.

Nach „Fein sein, beinander bleibn“ mit unseren Wellküren-Schwestern kehren wir Well-Brüder mit Gerhard Polt in die Münchner Kammerspiele zurück. Die Proben laufen schon, am 7.2. ist die Uraufführung im Schauspielhaus!

„EKZEM HOMO“

Hier ein paar Impressionen, Fotos: (c) Hans-Peter Hösl.

Ekzem Homo

Gerhard Polt

Ekzem homo

Stefan Merki

Ekzem homo

Karl Well im Gespräch mit der  SZ-WOR-Tölz

SZ: Herr Well, Sie sind jetzt also der neue Hans in der Formation.

KW: Nein, ich bin der Karli und bin ganz eigen. Ich übernehme mitnichten dem Hansi seine Position. Ich steh‘ für mich selber, das ist mir sehr wichtig.

SZ: Sie haben früher schon einmal etwas Ähnliches gemacht und waren in den 1980ern mit der Formation Guglhupfa eine große Nummer.

KW: Wir waren zu viert, die Brüder Rudi und Heini Zapf, der Anderl Lechner und ich. Ich bin 1980 eingestiegen, als der dritte Bruder der Zapfs aufhörte und war dann fast zehn Jahre dabei. 1988 haben wir bei der 1. Münchner Biennale mitgespielt, da hatte uns Hans Werner Henze beauftragt. Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Aber irgendwann war es mir dann zu viel, ich hatte ja auch Familie.

SZ: 1990 hat sich Guglhupfa dann aufgelöst.

KW: Ich bin schon 1989 ausgestiegen, habe aber noch einmal ausgeholfen, als sie zehn Tage in Kiew spielten. Danach haben sie sich ganz aufgelöst. Das war zwar schade, aber es kommt auch immer ewas Neues.

SZ: Damals war aber auch schon die Biermösl Blosn  erfolgreich unterwegs. Sie waren Konkurrenten.

KW: Die waren die Platzhirsche und wir waren die zweite Garde. (lacht)

SZ: Hatten Sie nach dem Ende von Guglhupfa keine Lust bei der Biermösel mitzumachen?

KW: Das hat sich nicht ergeben. Bis zum vergangenen Jahr  war ich ja mit der Biermösl unterwegs und habe  die Technik, übrigens auch für Gerhard Polt und die Wellküren gemacht. Nachdem sich die Blosn aufgelöst hat, haben wir, der Michael, der Stofferl, die drei Wellkürenschwestern und ich,  in den Münchner Kammerspielen den Hausmusikabend „Fein sein, beieinander bleiben“  gemacht, unter der Regie von Franz Wittenbrink. Das war für mich ein toller Einstieg, weil es mit einem Regisseur leichter war, mich auf der Bühne zurecht zu finden. Wenn man so lange weg war, ist das fast wie ein Neuanfang. Man kommt dann aber doch schnell wieder rein. Dass es jetzt so weiterläuft, ist sehr schön. Da kann man sich kontinuierlich weiterentwickeln.

SZ: Ihr Platz war in den letzten 20 Jahre also eher abseits der Bühne?

KW: In der ganzen Zeit habe ich aber nie aufgehört, selber Musik zu spielen. Mit den Well-Buam habe ich   Tanzlmusik gemacht.

SZ: Welche Rolle haben sie jetzt bei den Well-Brüdern?

KW: So ganz genau definiert ist das noch nicht. Rolle kann man auch nicht sagen, ich sing und spiel halt und bin der Karli. Ich habe mir zwar immer vorstellen können, wieder auf der Bühne zu stehen, dass es aber so viel Gaudi macht, das wusste ich nicht.

SZ: Wie ist das denn, wenn man mit zwei Brüdern auftritt, die 35 Jahre lang miteinander gearbeitet haben?

KW: Ein sehr beruhigendes Gefühl. Ich erfahre viel Unterstützung von ihnen und wir haben eine Riesengaudi. Wie ich was spiele, das muss ich allerdings selber rausfinden. Da können sie mir nicht so helfen.

Karli Well

SZ: Wie ist das neue Programm?

KW: Lassen Sie sich einfach überraschen, uns machts jedenfalls einen Heidenspass!

SZ: Wer schreibt  die Texte, die Musik?

KW: Der Stofferl schreibt hauptsächlich die Musik, auch die Texte, vieles entsteht aber miteinander, wie halt früher auch bei der Biermösl Blosn. Es ist eine sehr gute und lustige Zusammenarbeit.

SZ: Wie viel Biermösl steckt in den Well-Brüdern?

KW: Die Schnittmenge ist eher die Familie Well. Da haben wir als Kinder fast alles gelernt, worauf die Biermösl Blosn, die Wellküren, ich und die anderen Geschwister alle aufbauen. Natürlich gibt es dadurch Ähnlichkeiten mit dem, was die Biermösl gemacht hat. Die Inhalte, wie Veränderungen auf dem Dorf, in der Gesellschaft, Politik, Sachen, die uns aufregen und auffallen, sind natürlich die gleichen geblieben. Es stehen ja auch zwei Drittel der Biermösl Blosn auf der Bühne. Aber mit dem gemeinsamen Familienfundus, oder Humus sag ich mal, macht halt jeder etwas anderes.

SZ: Und was?

KW: Ja, die Art der Darbietung. Ich bin einfach nicht der Hansi, insofern hat sich schon etwas verändert.

Karli Well

Die Nr. 12 in der Geschwisterfolge spielt Klarinette, Steirisches Akkordeon, Gitarre, Saxophon, Kontrabass, Blockflöte, Brummtopf und Alphorn. Er ist Schreiner, staatlich geprüfter Kindergärtner und Erzieher, Häuserrestaurator und außerdem der Tontechniker und Soundexperte der drei. Zudem hat er sich in jahrelanger Arbeit den Ruf des Lieblingsonkels bei seinen zahlreichen Neffen und Nichten erkämpft.

Für die Well-Buam Tanzlmusik erlernte er mit 10 Jahren Klarinette. Von 1979 bis 1981 trat er häufig mit den Mehlpriemeln aus dem Donauried auf und  in den darauf folgenden 8 Jahren war er festes Gruppenmitglied bei den Gugelhupfern mit denen er sogar einen Kleinkunstpreis bekam. Zwar nicht den Deutschen aber immerhin den Österreichischen.

Im zarten Alter von 12 Jahren begann er mit dem Rauchen und durchquerte als Frühpensionist mit 50 den afrikanischen Kontinent auf dem Motorrad. Desaströse Straßenverhältnisse, unzählige Pannen, höchste Pässe und Beipässe konnten ihn nicht aufhalten.

2012 gründete er mit seinen Brüdern Stofferl und Michael die Well Brüder aus’m Biermoos, als Nachfolgeformation der Biermösl Blosn.

Christoph und Michael Well (Biermösl Blosn) haben mit ihrem Bruder Karl Well (Guglhupfa) die neue Formation „Wellbrüder aus’m Biermoos“ gegründet.

Die drei Sprosse der Großfamilie Well, nehmen in bewährter Biermösl-Tradition das politische Geschehen Bayerns und dem Rest der Welt aufs Korn. Unter Zuhilfenahme unzähliger Instrumente wird der Darm unseres Ministerpräsidenten gespiegelt, die Situation unserer Milchbauern ausgemolken, geschuhplattelt, gejodelt und gestanzelt. Sie decken Heimatverbrechen aller Art auf und blasen denen „da oben“ gehörig den Marsch, ohne dabei aber die „da unten“ zu verschonen.

Karl (Nr. 12 in der Geschwisterfolge) spielt Klarinette, Steirisches Akkordeon, Gitarre, Saxopho, Kontrabass und Alphorn. Er ist gelernter Schreiner, Häuserrestaurator und außerdem der Tontechniker und Soundexperte der drei. Im zarten Alter von 12 Jahren begann er mit dem Rauchen und durchquerte als Frühpensionist mit 50 den afrikanischen Kontinent auf dem Motorrad. Desaströse Straßenverhältnisse, unzählige Pannen, höchste Pässe und Beipässe konnten ihn nicht aufhalten.

Michael (Nr. 13) spielt die Tuba, Drehleier, Banjo, Gitarre und Steirisches Akkordeon sowieso, Cello, Bariton und Alphorn. Sein Beruf ist eigentlich Sozialpädagoge und Kindergärtner, aber seine Berufung ist Tanzmeister und das Management der drei Brüder aus’m Biermoos, der Wellküren, Geschwister Well, Wellbuam, NouWellcousines, Bäsle-Quartett, der afrikanischen Gumboot-Tanzformation „Corroboration“ und von Gerhard Polt.

Christoph (Stofferl, Nr. 14) hupt und trötet auf allen Instrumenten, die ihm zwischen die Finger und Füße kommen. Er studierte Trompete und Harfe, war unter Sergio Celibidache Solotrompeter der Münchner Philharmoniker, moderiert Volksmusiksendungen beim BR und hat sonst nichts gescheites gelernt. Er ist der Chouffeur und großenteils für die Musik und Texte, Intonation und Garderobe des Trios verantwortlich.

Alle drei stehen seit ihrem 3. Lebensjahr aus Spaß und Notwehr auf der Bühne.
Sie sind die „Die Drei Tenöre“, wenn es sein muß „Drei Bässe“ und haben schon als Kleinkinder bei der Mutter Blockflöte und beim Vater

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