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Stofferl Wells Bayern – Strawanzen in Straubing

Bayerisches Fernsehen

Donnerstag, 29.05.2014

19:45 bis 20:15 Uhr

Stofferl Well schwingt sich mal wieder auf seine altes Gespann, packt einen jede Menge  Musikinstrumente in den Beiwagen und geht … strawanzen durch Bayern. Dieses Mal nach Osten – ins niederbayerische Straubing im fruchtbaren Gäuboden. In der schönen Altstadt ist er wie immer auf der Suche nach Menschen, die Spannendes zu erzählen haben und mit ihm musizieren. In der Umgebung besucht er einen alten Bekannten: Hans-Jürgen Buchner, besser bekannt als “ Handling“, zeigt Stofferl seine beeindruckende Instrumentensammlung, und natürlich lässt es sich Stofferl Well nicht nehmen, mit ihm aufzuspielen.

Stofferl Well Bayern

Stofferl Well Bayern

„Wellfahrt“ mit Humor

Zum Buch über die Biermösl Blosn: Tokio – Kapstadt – Hausen

In Bayern waren sie eine Institution wie Weißwürste, Weißbier und Gerhard Polt, mit dem sie gemeinsam auf der Bühne standen.

35 Jahre lang haben die Brüder Hans, Michael und Christoph Well aus Günzlhofen als Biermösl Blosn bajuwarisches Eigenbrötlertum und weiß-blaue Politiker verballhornt, musikalisch meisterhaft und verbal rotzfrech. Ihre satirisch-satanischen Verse gingen so weit, dass der Bayerische Rundfunk ein Sendeverbot verhängte und das Kultusministerium ein Schulbuch einstampfen ließ, weil darin der subversive Liedtext „Gott mit dir, du Land der BayWa“ abgedruckt war. Im 288-seitigen, mit Fotos und Souvenirs versehenen Anekdotenbuch „Biermösl Blosn: Tokio – Kapstadt – Hausen“ erinnern sich neben den Innenansichten von Christoph und Michael Well 58 Politiker, Künstler und Weggefährten an das Trio Infernale, das es auf eine Weise verstand, Volksmusik und Mundart mit nicht immer gott- und CSU-gefälligen Texten zu verbinden.

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Selten hat der bayerischen Volkskunst etwas so gut getan wie die Well-Brüder, ihre Auftritte waren ein „Wellfahrsort“ des guten Humors. „Die alten Feindbilder sind zerbröselt“, kommentierte die Journalistin Annette Rammelsberger den letzten Auftritt des Ensembles am 18. 1. 2012. „Deswegen ist es folgerichtig, dass sich die Biermösl Blosn trennt. Man könnte sagen: Mission erfüllt.“ schei

 

Zum Artikel

Bajuwarisch-bitterböser Ulk

Drei freundliche Unholde mit Alphorn und Lederhose.
Nicht nur Stubenmusik und Schuhplattler: Die Well-Brüder aus’m Biermoos können auch Gangsta-Rap.

Wenn drei Alphörner von der Bühne bis in die zweite Zuschauerreihe ragen und drei bajuwarische Stubenmusikanten unerbittlich alte und neue Polit-Skandale („Kennen Sie noch den Wiesheu?“) besäuseln, dann kann das nur eins bedeuten: Die Well-Brüder aus’m Biermoos sind da. Im Forum Friedrichsdorf haben sie am Donnerstagabend grandios geschuhplattelt, gejodelt und von den neusten Erkenntnissen ihres Kreisheimatpflegers – der Drechsler-Toni – erzählt. Grotesker bitterböser Ulk war das, garniert unter anderem mit Harfenklängen, Trompete, Tuba, Gitarre, Violine, Bassgeige, Drehleier und Xylophon. Bach gehört zum Repertoire. „Auch wenn der nur ein Protestant war.“ Mozart spielen sie und tanzen dazu Menuett.
Christoph und Michael Well gehörten vorher zu den Biermösl Blosn, die schon zweimal in Friedrichsdorf aufgetreten sind. Ihr Bruder Karl kam von den Guglhupfa. Insgesamt 15 Geschwister zählt die Familie – die drei auf der Bühne stellten sich als die Nummern 12, 13 und 14 vor.

Die Rippen der Heiligen

Über Friedrichsdorf waren sie schon gut informiert, zum Beispiel darüber, dass hier seit 1997 ein Grüner Bürgermeister ist. – „Zu der Zeit san in Bayern die Grünen noch eingsperrt worn.“ Und darüber, dass das historische Marie-Hensel-Haus dringend renoviert werden sollte.
Was es mit den Alphörnern auf sich hatte? Damit kann man prima „Yellow Submarine“, „Bi-Ba-Butzemann“ und „Freude schöner Götterfunke“ spielen, führten sie vor. Und das mit der Länge haben die drei Bayern den Hessen so erklärt: „Das sind Stubenmusik-Instrumente, dass Ihr Euch vorstellen könnt, wie groß unsere Stuben sind.“ Dann kam die Geschichte von der heiligen Algunda von Hausen, aus deren Rippen zuerst – am 30. Februar 1241, einem Samstagnachmittag – ein Musikinstrument gebastelt worden sei, und später Reliquien.
Aber dass jetzt bloß niemand glaubt, dass man mit bayerischer Lederhose keinen Gangsta-Rap singen könne: Rote Wollmütze auf, und schon geht es los, mit der Forderung der Milchbauern: „40 Cent für an Liter Milch – oder Bayern brennt.“
Die Gäste erfuhren dann noch, wie das Jodeln erfunden wurde: Nämlich weil’s damals so viele Schnaken gegeben hat, auf die man immer wieder draufhauen musste. Das wurde dann auch gleich vorgeführt. Und warum zumindest diese Bayern keine Probleme mit der NSA-Affäre haben: „Mein Passwort bringen die Amis eh nicht raus, das heißt nämlich Oachkatzlschwoaf (Eichhörnchenschweif).“ Für die hessischen Gäste hatten die drei freundlichen Unholde zum Schluss noch ein großzügiges Lob: „Ihr warts ein tolles Publikum, auch wenn ihr nicht alles verstanden habts.“
Artikel vom 25.01.2014, 03:00 Uhr (letzte Änderung 25.01.2014, 08:00 Uhr)

von Christiane Paiement-Gensrich

Bayerische Gaudi mit viel Gelächter

Kabarettist Gerhard Polt begeistert mit der Band „Die Well Brüder aus’m Biermoos“ die ausverkaufte Stadthalle

Singen, 16.12.2013: „Wir hätten die Stadthalle sogar zweimal füllen können“, freut sich Gaby Bauer vom Singener Kulturzentrum Gems über die ausverkaufte Veranstaltung. Sie weiß um Gerhard Polts Anziehungskraft. Und der bayerische Kabarettist war gern wieder nach Singen gekommen – wegen der guten Kontakte zur Gems, wie er vor dem begeisterten Publikum betonte.

Sie sorgten für beste Unterhaltunge (von rechts): Der bayerische Kabarettist Gerhard Polt und die herausragende Musikgruppe "Die Well Brüder aus'm Biermoos" mit Michael, Karl und Christoph Well. Bild: Zöller

Sie sorgten für beste Unterhaltunge (von rechts): Der bayerische Kabarettist Gerhard Polt und die herausragende Musikgruppe „Die Well Brüder aus’m Biermoos“ mit Michael, Karl und Christoph Well. Bild: Zöller

Gemeinsam mit der Musikgruppe „Die Well Brüder aus’m Biermoos“ sorgte Gerhard Polt für einen überaus unterhaltsamen Abend. Gleich zu Beginn bewiesen Michael, Christoph und Karl Well regionales Wissen. Die drei Brüder sangen zum Beispiel über den OB-Wahlkampf und das neue MAC-Museum und heizten die Stimmung an. Zünftig, urig, eben richtig bayerisch ging es zu – mit breitestem Dialekt, volkstümlicher Musik und sämtlichen Klischees, die den Bajuwaren anhaften.

Gerhard Polt zuzuhören, ist reinstes Vergnügen. In Cordhose und Trachtenjanker steht der 71-Jährige da und redet drauf los. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und beweist auf Schweizerdeutsch, Italienisch oder Russisch auch sein sprachliches Talent. „Politik ist viel zu unappetitlich“, ist Polt überzeugt und redet lieber über den im Bierkrug zurückgebliebenen „Auswurf“. Beste Nummer war zweifellos, wie Polt als passionierter Autofahrer über Fußgänger und Radfahrer lästerte und in englischem kauderwelsch über die Fahrzeugausstattung referierte. Dabei vergaß er kein einziges „Diiteil“ und die Zuschauer bogen sich vor Lachen.

Im Wechsel mit Polt präsentierten die Well Brüder ihre scharfzüngigen Lieder zu aktuellen Themen und beeindruckten mit ihrem herausragenden Können an einer Vielzahl von Musikinstrumenten. Einfach klasse: Christoph Well, der als Rapper mit dem Lied „40 Cent“ seinem Unmut über den Milchpreis Luft machte. Nach viel Gelächter waren die Zuschauer total aus dem Häuschen und forderten etliche Zugaben. „Everybody sings after“, forderte Polt beim gemeinsamen Schlusslied dazu auf, den afrikanischen Text nachzusingen. Klar, dass auch hier kein Auge trocken blieb.

von Karin Zöller.

Gerhard Polt und die Well-Brüder begeistern in Aachen

VON HANS-PETER LEISTEN

Gerhard Polt und die Well-Brüder

Hochmusikalisch, böse und unheimlich gut: Gerhard Polt (rechts) und die Well-Brüder (von links) Stofferl, Karli und Michael. Foto: Andreas Steindl

AACHEN. Es ist im Grunde, wie es immer schon war. Die Bühne randvoll mit Instrumenten, Harfe Tuba, Kontrabass. . . Vier Stühle, vier Mikrophone. Das reicht. Wenn Gerhard Polt nach Aachen kommt, dann weiß er um seine Fan-Gemeinde. Und die Well-Brüder wissen das auch.

Dieses Trio, das zu zwei Dritteln aus der legendären Biermösl Blosn besteht, mit der der bayerische Kabarettist über Jahrzehnte für Furore sorgte. Und so steht dieses Quartett – eigentlich ein Trio und ein Einzelkünstler, aber doch ein kongeniales Quartett – auf der Bühne der Burtscheider Kurpark-Terrassen, in der auch der letzte Stuhl besetzt ist.

Die hochmusikalischen Well-Brüder, das sind Stofferl (alle Instrumente), Michael (alle Instrumente) und Karl Well (alle Instrumente), eröffnen das Programm, stellen ihren Herkunftsort Hausen („Der liegt im Dreieck zwischen Genf und Prag“) vor und dessen neueste Errungenschaft – den Kreisverkehr. Der ist aber so eng gebaut worden, dass das neue Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr die Kurve nicht kriegt und jetzt einfach „immer geradeaus drüber brettert“.

Und so ist Hausen zu seinem „Shared Space“ gekommen – ein den Aachenern bestens bekanntes Reizwort aus der Umgestaltungsdiskussion vor dem RWTH-Hauptgebäude. Überhaupt greifen die Weller immer wieder lokalpolitische Themen auf, erweisen den Besuchern die Ehre und könnten so deren Herzen öffnen. Wenn das denn überhaupt nötig wäre. Aber alle Vier haben in Aachen ein Heimspiel.

Auch das ist, wie es immer schon war: Während die Well-Brüder ihren musikabarettistischen Feingeist versprühen, sitzt Polt scheinbar gelangweilt daneben und erhebt sich dann bärbeißig, um Klassiker der deutschen Philosophiegeschichte zu zitieren: „I hab‘s immer scho g’sagt“, „S‘ iss wie’s iss“ oder auch „Der Pichlmeier hat’s a g‘sagt“. Und was hat er gesagt? Polt dreht sich um sich selbst, sagt etwas und doch nichts – und der Zuschauer ahnt, dass gleich etwas Bitterböses über ihn hereinbricht.

In der Tat entlarvt der 71-jährige selbst ernannte „Hundskrüppel“ Archetypen des deutschen Kleingeistes. Zum Beispiel den Dorfvertreter, für den das 125-jährige Fest der Freiwilligen Feuerwehr kein Fest, sondern ein Mega-Event war. Mit internationaler Musik, weil die „Drei Hax’n“ aus Tirol sind auch aufgetreten. Und erst die Jugend. Auf die lässt er nichts kommen. Die hat sogar ein eigenes Edelweißzelt aufgestellt für ihr Anti-Drogenprojekt, für das von jeden verkauften Schnaps zehn Cent abgezwackt wurden: „1620 Euro san da z‘amkommen“. Es ist, wie’s immer war: Man muss lachen und darf es doch eigentlich gar nicht. Aber aus dieser schizophrenen Zwickmühle lässt der Polt einen nicht raus.

Der Auftritt der Well-Brüder ist aber auch ein musikalischer Hochgenuss, denn die Drei aus dem Biermoos sind echte Profis, und Könner. Vor allem Stofferl, der seine Vergangenheit als Solotrompeter bei den Münchner Philharmonikern und späterer Konzertharfenist immer wieder aufblitzen lässt. Gerade er steht aber auch für Neues, zum Beispiel mit seiner brillanten Milli-Bauer-Rap-Parodie als „Mr. Forty Cent“, der für einen fairen Milchpreis über die Bühne hüpft.

Es hat die Faszination des Fremdschämens, wenn Polt sich als großkotziger Auto-Fan outet, dessen „grünes Gewissen sich empört, als seine Frau bei der Ausstattung Betriebsknöpfe in Elfenbein“ will: „Krokodil-Leder wäre gerade noch gegangen.“ So muss er in seiner Karosse leben mit all den „potenziellen Suizidlern von der Wildsau bis zum Fußgänger, die sich nachts auf den Straßen herumtreiben“. Man lacht schon wieder und will es doch immer noch nicht.

„Gerhard Polt & und die Well-Brüder aus Biermoos“ stehen für hochintelligentes Kabarett, auch nach Jahrzehnten noch ewig jung. Sie schaffen den Spagat zwischen deftiger Unterhaltung und anspruchsvoller Zeitkritik. So, wie es bei ihnen schon immer war.

Link

Au strahlt mit Gerhard Polt und Biermösl Blosn

Am 05.07.2013 (ted)

Au Well Brüder 01

Für die neue Biermösl Blosn ohne Hans Well, aber mit Bruder Karl, lief der Auftritt in Au hervorragend. Alles in der gewohnten Qualität. Dauerfreund Gerhard Polt, braun gebrannt aus Terracina zurück, brachte seinen Part in politischer Qualität ein. Fazit: Ein super Abend.

Es sind echte Bühnenprofis am Werk. Improvisationen, Programmumstellungen in der Pause – und alles läuft, wie wenn sie schon einige Abende dieses Programm absolvierten. Selbst Karl Well, früher für die Technik rührig unterwegs, spielt mit, wie wenn er schon immer dort oben gestanden hätte. Alle Beiträge klassisch gut absolviert. Tatsächlich stammten manche Programmpunkte von früher wie z.B. das Alphorn-Blasen oder das Mozart Trompeten-Trio, doch nirgendwo zeigte sich eine Lücke.

Das Entrée war wieder ein „Beitrag zur Ortskultur“, das Dableck‘n der lokalen Größen. Es wiederholt sich nach klassischer Biermösl-Tradition bei den Stanzen am Schluss. Sie brauchen Spickzettel und das Publikum verzeiht den einen oder anderen Lesefehler. Tribut an die Spontankunst. Doch wo schon zweimal gespielt, läuft alles wie geschmiert.

AU - Well Brüder 02

Gerhard Polt, der Überfreund der Well-Brüder, hat es da leichter. Er bleibt in seinen Stücken. Das wirkt stabilisierend. Doch auch das Zusammenspiel klappt, wenn Miche Well als Reporter Polt als Sparkassendirektor interviewt. Noch stärker, wenn Polt in der Zugabe afrikanische Rhythmen besingt – auch ein Klassiker, der das Netzwerk mit genialen Musikern erfordert. Da kommt Polts Größe voll zur Geltung.

Klassisch bei Polt seine Ansprache als Papst Benedikt, sogar vom Zettel gelesen, aber im Duktus so perfekt, dass es den 600 Zuhörern kalt über den Rücken lief. Und die Nummer mit dem Steinbierkrug und seinem „Lungenhering“ bleibt packend eklig. Alle Polt-Fans kamen auf ihre Kosten. Die Orationen, gewohnte Aufgaben, und Autogrammwünsche kamen so stark wie immer. Und die Musiker und Kabarettisten spielten mit der gewohnten Passion, ja Leidenschaft. Und gaben mehr Zugaben als erwartet. Die neue Hopfenlandhalle bietet auch einen großartigen Rahmen. Organisator Michael Eberwein kann auf diesen Abend stolz sein.

AU - Well Brüder 03

 

Bei den Well-Brüdern geht auch das kritische Texten weiter. Kritik an Polizei, Richtern und Kirche kommt unverblümt wie eh und je. Der Protestsong „40 Cent“, Christoph „Stofferl“ Well auf den Leib geschrieben, ließ sogar Gerhard Polt auf der Bühne klatschen. Und wie immer fasziniert, dass jeder der drei alle Instrumente beherrscht, allen voran Stofferl, der Startrompeter, Harfenspieler und Charmeur in Lederhose. Weiter so!

halletau.info vom 05.07.2013

Hier geht’s zu unsere  „Gstanzl zur Au“ zum Nachlesen.
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