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„Damit a Ruah is“

Warum die Wellbrüder heute die Revolution ausrufen – 27.03.2014 17:27 Uhr

Die bayerische Revolution wollen die Well-Geschwister Christoph, Michael und Karl mit ihrer neuen Formation „Wellbrüder aus’m Biermoos“ am heutigen Freitag, 28. März, ab 20 Uhr im Gremsdorfer Forum der Barmherzigen Brüder ausrufen. Was das heißen könnte, verrät Christoph Well im folgenden Gespräch schon einmal ansatzweise.

Sie rufen zwei Tage vor der Stichwahl die bayerische Revolution aus. Wie dürfen wir das verstehen?

Christoph Well: Wenn wir eine Revolution ausrufen, dann frei nach Oscar Maria Graf: „Na mach ma hoit a Revolution, damit a Ruah is!“ Wir versuchen den Zuschauer einen vergnüglichen und unterhaltsamen Abend zu bereiten, der ihnen hoffentlich so viel Spass macht wie uns.

Sie und ihre Brüder stehen als neue Formation gemeinsam auf der Bühne — wie kam es zu dieser Konstellation?

Christoph Well: Nach dem Ausstieg von unserem Bruder Hans bei der Biermösl Blosn haben wir ein familieninternes Casting durchgeführt. Wir sind ja 15 Geschwister, und unser Bruder Karli hat es für sich entschieden, mit Zustimmung unserer Mutter, die ja mit ihren 94 Jahren noch immer die Fäden in der Hand hat. Der Michael übernimmt das Management, der Karli den Sound und ich kümmere mich um die Musik. Die Texte machen wir, wie früher bei der Biermösl Blosn, zum Großteil wieder zusammen. Aber Rollen spielen wir auf der Bühne nicht, da wir keine Schauspieler sind. Wir spielen uns höchstens selbst.

Den Namen Well verbindet man immer noch mit der Biermösl Blosn. Wie viel Biermösl steckt in den Well-Brüdern?

Christoph Well: Mindestens zwei Drittel, der Michael und ich. Der Programmaufbau, die Herangehensweise an ein Thema, der volksmusikalische Humus, das Nixscheißerte, die vielen Instrumente und die Freude am Spielen für’s Publikum sind, glaub‘ ich, gleich geblieben. Anders ist vielleicht, dass wir drei entspannter sind und uns, sowie den Zuschauern/innen, nix mehr beweisen müssen. Und inhaltlich bietet ja Bayern einen unendlichen Fundus an Themen, vom „System Sparkasse Miesbach“ über Darmspiegelungen von Ministerpräsidenten, die Resozialisierung vom Uli Hoeneß bis Doktorarbeiten aus Tschechien …

Franken wollen bekanntlich keine Bayern sein. Wie gehen Sie als Oberbayern an das fränkische Publikum heran?

Christoph Well: Ach, was wäre Bayern ohne Franken! Ohne Bratwürst, Söder, Boxbeutel, Beckstein, Dürerportrait, Greuther Fürth und Glubberer! Unvorstellbar, da möchte ich kein Bayer mehr sein. Und wissen Sie, die Oberbayern wollen keine Niederbayern sein, die Oberschweinbacher keine Unterschweinbacher, jeder will er selber sein und das ist doch in Ordnung. Wir haben keine spezielle Herangehensweise an ein Publikum. Wenn wir z.B. in Hamburg spielen, dann singen wir halt auch was über Hamburg, aber die Art des Auftrittes und unsere Sprache passen wir nicht dem Publikum an, dann wären wir ja nicht mehr wir selber. Und wenn die Hamburger unser Bairisch nicht verstehn, dann ist das ihr Problem. Bis jetzt hat das aber immer gut hingehau’n.

Waren Sie schon einmal im Landkreis ERH? Was verbinden Sie damit?

Christoph Well: Wir waren schon oft in eurem Landkreis, beim Poetenfest vor ungefähr 35 Jahren, zum Volkstanzspielen, mit dem Polt Gerhard im Markgrafentheater, in Hemhofen für den Irlinger Eberhard. Ich verbinde damit in erster Linie ein gut aufgelegtes und waches Publikum und sehr gute Karpfengerichte.

Was planen Sie für Ihre zukünftige Karriere?

Christoph Well: Wir drei schreiben gerade mit dem Gerhard Polt an einem Theaterstück für die Münchner Kammerspiele im Februar nächstes Jahr, ich mache meine Sendung „Stofferl Wells Bayern“, am 1. Mai kommt eine Folge über Coburg, mit unseren Wellkürenschwestern gibt’s bestimmt ein Nachfolgeprogramm von „Fein sein, beinander bleibn“, und wir werden weiter sehr genau der CSU auf die Finger schau’n. Ansonsten ist die „Kunst zu Leben“ viel wichtiger als eine Karriere, die war und ist uns eigentlich wurscht, also egal.

Ein abschließender Gruß an Ihr Publikum in Erlangen-Höchstadt?

Christoph Well: Wir freuen uns über jeden von Euch, der uns zuhört, auch wenn er oder sie evangelisch ist! Euerem Landkreis wünschen wir, dass die Fahrradwege gut ausgebaut werden, weil der Herr Balleis wahrscheinlich bald viel Zeit zum Radlfahr’n haben wird. A propos, nicht vergessen: Am Sonntag ist Stichwahl.

Interview: NN

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