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Bayern 2 MusikFavorit:

A scheene Leich“ der Geschwister Well

Dieses Album befasst sich mit einem Thema, das jeder Mensch am liebsten weit von sich schiebt, solange er nicht selbst betroffen ist: dem Tod.

Stand: 26.10.2015

CD-Cover "A scheene Leich" von Geschwister Well | Bild: Well Musik, Montage: BR

Die Platte vereint die schönsten Beerdigungslieder, die sich im Lauf eines langen Musikantenlebens mit großer Verwandtschaft so angesammelt haben. Mit „A scheene Leich“ haben die sechs Geschwister ihren ganz persönlichen Kanon traditioneller bairischer „Lieder vom Tod“ aufgenommen und festgehalten – für sich selbst und für alle, die der Alternativlosigkeit der immer gleichen „Aussegnungshallen-Top-Ten“ entfliehen wollen.

 

Rezension der Geschwister-Well-CD „A Scheene Leich“ in den Kirchenzeitungen Glaube und Leben / Der Sonntag / Bonifatiusbote
18.10.2015
scheeneleich

21 Bairische Lieder vom Tod

Die Geschwister singen und spielen ihr persönliches Repertoire an traditionellen, bairischen Trauer- und Beerdigungsliedern. Gerhard Polt hält die Grabreden. Eine CD für den Herbst. Veröffentlichung am 9. Oktober. Jetzt aber schon zum Vorbestellen im Geschwister-Well-Shop.

 

A_scheene_Leich_Packshot

Bairische Trauerlieder. Sie gehören zu unserem lebendigen Repertoire. Von Kindheit an waren wir ja immer dabei, wenn es etwas zu Feiern gab: bei Hochzeiten, Taufen, Feuerwehrjubiläen, Geburtstagen, an Weihnachten, zur Passionszeit und eben auch bei Beerdigungen und Trauerfeiern. Unsere Eltern, Gertraud und Hermann Well, hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Wir waren musikalisch für alles gewappnet, von der Wiege bis zum Grab.

Dieser reiche Liederschatz ist uns bis heute, bei den Wellküren und den Well-Brüdern, Fundus und Quelle für unsere Musikkabarett-Programme. Allein die Beerdigungslieder, die so wunderschön sind, führten da verständlicher Weise ein Schattendasein. Beim Sterben hört schließlich der Spaß auf.

Es mag daran liegen, dass man sich mit zunehmendem Alter selbst intensiver mit dem Tod beschäftigt, oder daran, dass wir in letzter Zeit immer häufiger uns nahestehende Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten. Jedenfalls reifte in den vergangenen Jahren der Plan, diese Lieder einmal aufzunehmen, um sie für uns festzuhalten – und für alle, die der Alternativlosigkeit der immergleichen „Musik vom Band“ der Aussegnungshallen etwas entgegen setzen möchten.
„A scheene Leich“ ist unser ganz persönlicher Kanon der traditionellen, bairischen „Lieder vom Tod“. Eine Lieder- und Musiksammlung, die wir sehr lieben und schätzen.
Die Aufnahmen entstanden zwischen 2010 und 2015 in einer kleinen Hauskapelle in Frankreich und in Stofferls Wohnung in München-Haidhausen.

Am Grab: Gerhard Polt 

Wer, wie wir, von klein auf mehrere Beerdigungen pro Jahr auf zumeist ländlichen Friedhöfen musikalisch begleitet, dem fällt dabei eines immer wieder auf: die Unfähigkeit des Menschen, seiner Trauer, seinen Gefühlenund der Situation angemessene Worte zu finden. Angesichts der Monströsität des Todes, ist der Mensch wortlos. Und dennoch erwarten das Ritual, die Trauergemeinde, der Brauch Worte; wenn möglich sogar große Worte der Trauer, des Gedenkens und des Trostes. Und hier entsteht – neben aller Andacht – etwas, das angeblich gar nichts auf einem Gottesacker verloren hat: Komik. 

Wir konnten unseren Freund, Gerhard Polt, dafür gewinnen, im Gedenken an und stellvertretend für alle Vereinsvorstände, Würdenträger, Dorfbürgermeister, Feuerwehrler und sonstige Grabredner, diese Wortlosigkeit, die Worthülsigkeit, das verzweifelte Versteigen in abstruse Satz- und Sinn-Gebilde nachzuempfinden.

Ab sofort gibt’s bei uns jetzt auch einen kleinen „Shop“, in dem wir Selbstgemachtes feil bieten. Den Anfang macht unsere neue Produktion „Fein sein, beinander bleibn“, die wir seit über zwei Jahren zusammen mit unseren Wellküren-Schwestern in den Münchner Kammerspielen zeigen. Jetzt gibt’s also auch die CD und die DVD dazu. Viel Spaß!

Geschwister Well Fein sein, beinander bleibn

Geschwister Well
Fein sein, beinander bleibn

Vorerst letzte Veranstaltung in den Kammerspielen

am 11. 07.2012 „Fein sein beinander bleibn“ in den Kammerspielen München.

Vorerst letzte Veranstaltung in den Kammerspielen

Am 11. Juli ist es soweit: Wir spielen zum letzten mal in dieser Spielzeit „Fein sein beinander bleibn“ an den Münchner Kammerspielen. Bis jetzt sind noch keine weiteren Termine geplant.

Glücklich sind wir auch darüber, dass wir an diesem vorerst letzten Termin wieder mit unserer Mutter auf der Bühne stehen dürfen. Nach einer gut verlaufenen Herz-OP ist sie jetzt wieder back on Stage! Eine bessere Kur als die Bühne der Kammerspiele kann man sich für die Mutti auch kaum vorstellen! Wie bei den letzten 48 Veranstaltungen erwarten wir natürlich auch dieses mal wieder Überraschungsgäste. Wer uns dieses mal auf der Bühne unterstützen wird ist natürlich wie immer ein streng gehütetes Geheimnis.

Also: Wer unser Stück noch nicht gesehen hat oder vielleicht auch noch einmal sehen will kann hier Karten für diesen Donnerstag käuflich erwerben.

Drei Brüder

 

Mir samma drei Brüder, drei Brüder san mir,

und mir håm no fünf andre, doch de gscheitern san mir.

Drei Lehrer, oan Schreiner, oan Wirt mit am Hund,

a jeder an By-Pass und Schuidn, aber sonst samma gsund!

 

Mir håm no siebn Schwestern, siebn Schwestern dazua,

mit ledige Kinder und Schwåger gråd gnua!

In da Früah Cai Pirinha, auf d‘ Nacht sauffas Bier,

oane scheena wia de ander, hint måger und vorn dürr!

 

Mir san 15 Kinder, 15 Kinder san mir,

und alle oan Vater, da Pfarrer wars nia.

Und alle vertrågn si, gstrittn werd nie,

und von alle da Scheena und da Gscheita bin i!

Karli: Aber da Allerscheenste sågn d‘ Madln alle, des bin i!

Michael: Und da Bestangezogenste und da Fleißigste bin i!

Aber da Bravste, und des sågt d‘ Mutti aa, des bin i!

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